Projekt is Teil 14


Die BMW e30 318is Hinterachse

In diesem Teil geht es um die 318is Hinterachse und deren einzelnen Komponenten. Es beinhalten den Hinterachsträger mit seinen Anbauteilen wie z.B  die Tonnenlager, Stabilisator, Bremsscheiben, Lagern und ... Ich starte diese umfangreiche Aufarbeitung des Achsträgers erstmal mit den einzelnen Teilen die man zu dieser Instandsetzung benötigt. 

Wie schon an der Vorderachse verbaut wurde kommen auch an der Hinterachse die Tonnenlager und Achsschenkel Lager von dem Hersteller StrongFlex. Von diesem Hersteller gibt für den e30 ein komplettes Hinterachse Set. Ich habe mich für die Rote Gummi Variante entschieden zumal ich kein Rennsport mit diesem e30 betreiben werde.  Die gelbe Variante wäre dann noch etwas straffer im Handling. Nun geht es an die Ersatzliste für die Hinterachse siehe Explosionszeichnung oben rechts. 


 

Kommen wir zum Ausbau der Hinterachse und der dazugehörigen Anbauteile. Für diese Arbeit habe ich mir extra einen speziellen 

Wagenheber anfertigen lassen, der mittels zwei drehbaren Kurbelwellen und einer Querstange hinten am e30 befestigt werden kann. 

Das Auto kann dadurch hinten um gute 80 cm angehoben werden, die Stabilität erhält der Wagen dann am Rahmen. Dort wurden verstärkte Rohren eingesetzt damit man das Heck unbeschädigt anheben kann.


 

Bei der Demontage der Hinterachse löst man zuerst das Differenzial vom Achsträger und von der Kardawelle. Zuerst werden die vier Schrauben am Kreuzgelenk gelöst. Die Kardawelle wird dann mit einem unterleg Holz nach oben gedrückt und verspannt. Mittels des Leergangs im Getriebe lässt sich das ganze dann mit drehen an der Kardawelle lösen. Danach werden die Stoßdämpfer von den Achsschenkeln abgeschraubt. Durch das leichte absenken der Europalette mit einem Hubwagen liegt nun das Differenzial frei und dann geht es auch schon an den Tonnenlagern weiter. 


 

In den meisten fällen lösen sich die Tonnenlager recht mühsam, da sie über die Jahre hin richtig fest eingebacken sind. Im Bild rechts sieht man das sich das Lager mit dem Führungsbolzen gelöst hat. Im Bild links musste ich das Gummilager unter der Karosserie zerschneiden und vom Bolzen trennen. Abhilfe zur Demontage der Lager verschafft nur ein ständiges einsprühen von

Caramba- Rostlöser. ( Ein Heißluft Fön und einpaar gezielte Schläge mit einem Gummihammer können da auch sehr Hilfreich sein. ) Der Bolzen / der Hinterachse Schraube lassen sich somit von unten nach oben in Richtung Rücksitzbank heraus klopfen ( drehen ). 


 

Ist die Hinterachse stammt der einzeln Komponeten drausen geht es auch schon ans zerlegen. Der schwierigste Teil davon wären dann das demontieren der Antriebswellen von der Radnabe und dem Radlager. Zu diesem Punkt kommen wir später. Nun können die Gummilager der Achsschenkel von dem Hinterachsträger rausgepresst werden. In der Regel funktioniert das ganz gut mit einem 5/4" Rohrnippel, einem M12 Gewindestab und einer 24mm Nuss siehe Bild. Mit einem schwarfem Messer kann man noch vor dem heraus

pressen das Gummilager etwas an der überstehende Kante abscheiden, damit man das Lager besser heraus bekommt. 


 

Das demontieren der Antriebswellen von der Nabe und dem eingepressten Radlager erfolgt dann mit einer Presse. Das alte Radlager wird zerstört und ist somit unbrauchbar und muss neu ersetzt werden. Mir sind leider die alten Naben beim demontieren kaputt gegangen. Die neuen 4 Loch Naben ohne ABS haben die Art: Nr  33 41 1 131 121. Neupreis bei BMW das Stück 198.-euro. Die neuen Radlager kommen von Erstausrüster Lemförder. Zu empfehlen sind auch die Lager von SKF oder Meyle HD. Hat man alles sauber demontiert und alle einzelnen Bauteile ernfernt, geht es dann ans wieder schön machen der Achsschenkel und des Trägers. 

 

Beim Radlager erneuern ist zu berücksichtigen: Das Ankerblech muss zu erst an den Achsschenkel montiert werden... danach erfolgt das einpressen des Radlagers und das einpressen des Mitnehmerflansch in das Radlager.


 

Was macht man neu und was lässt man ? Das gilt z.B für die Antriebswellen und die darunter fallenden einzelnen Kleinteile der Hinterachse. Sind die Gummimanschetten über die Jahre porös oder sogar undicht gilt es die in der Regel auch gleich mit zu erneuern. Da meine Antriebswellen vom Zustand her noch gut waren, wurden diese lediglich aufgearbeitet und gereinigt. Der Achsschenkel und den Träger wurde dann entrostet, sandgestahlt und matt lackieren lassen. Auf eine Pulverbesichtung habe ich aus Orginalität verzichtet. Klar hebt das pulvern evtl besser...der Nachteil liegt aber in meiner Sicht bei den evtl. Abplatzungen die bei einer Pulverbeschichtung auftreten können. ( beim unachtsamen Einbau oder beim fahren Steinschlag / Abplatzungen )

Beide Varianten sind aber zu empfehlen. 



Bis auf die Antriebswellen wurden somit für diese Überholung alle Teile erneuert und wieder aufgearbeitet. Die roten Strongflex Tonnenlager lassen sich ohne große mühe von beiden Seiten einführen. Pendelstützen, Schrauben, Hallterungen, Ankerbleche wurden auch neu beschaffen, mehr dazu später... 


 

Hat man alles sauber aufgearbeitet gehts es allmählich wieder an den zusammenbauen. Bevor das ganze dann wieder an der 

Karosserie befestigt werden kann, sollte man noch überprüfen das sich die Antriebswellen leicht und mühelos in den Mitnehmerflansch / Nabe einführen lassen. Der Zusammenbau erfolgte bei mir dann in einzeln Schritten. Der Stabilisator wird zu erst angebracht, danach erfolgt die Montage des Achsträgers an die Karosserie. Wie bei der Demontage könnte man auch die komplette Hinterachse samt Diff und Antriebswellen mit einer Palette und einem Hubwagen montieren. Aus Gewichtsgründen habe ich die Teile einzeln montiert.


 

Die Montage des Handbremsseil samt Bowdenzug und Bremsbacken von ATE kann dann noch später an das Ankerblech angebracht werden. Mehr dazu weiter unten.


 

Kommen wir nun zu dem Differenzial am 318is, das mit einer Übersetzung von 4,10 

recht kurz ist und oftmals original ab Werk nur mit einem kleinen 168er Gehäuse vom Band lief. Dies gab es gegen Aufpreis auch mit einer 25% Lamelllensperre S 4,10. 


Bevor es dann zum Einbau der Hinterachse kommt, muss natürlich zuerst der Benzin wieder montiert werden. Im diesem Zuge kann 

mach gleich die Benzin Rücklaufleitung gleich mit erneuern sofern diese korrodiert ist. 


Das Bremsleitung T-Stück sowie die Bremsschläuche für die Bremsanlage an der Hinterachse befinden sich teilweise nur sehr schwer

zugänglich im Bereich am Tank. Diese sollten vor der Tankmontage erneuert und festgezogen werden. Das erleichtert später einen evtl. Undichtigkeit an der Bremsleitung, weil man dort nur sehr zum nachziehen rankommt.